„New balls, please!“

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Auch im Tennissport ist Nachhaltigkeit natürlich ein Thema. Ein typisches „Verbrauchsprodukt“ im Tennis sind die Bälle. Im Wettspielbereich ist die Ballmarke vorgegeben und auch der Ballwechsel: In der 1. Bundesliga z.B. müssen die Bälle bereits nach 11 Spielen durch neue Bälle ersetzt werden, in der 2. Bundesliga nach 13 Spielen und in den unteren Ligen ist zumindest vorgegeben, dass jedes Einzel mit neuen Bällen gespielt werden muss (ab der Oberliga gibt es dann auch neue Bälle für die Doppel). Grund ist der Verschleiß, dem die Bälle unterliegen und der ihre Spieleigenschaften verändert. Dabei müssen die Bälle hinsichtlich Gewicht, Größe, Sprunghöhe, Verformung und Rückverformung bestimmten Kriterien genügen, um die ITF-Zulassung zu erhalten. Und selbstverständlich müssen defekte Bälle – unabhängig vom festgelegten Wechsel der Bälle – sofort ersetzt werden. Tennisprofis spüren selbst kleinste Unterschiede und sind zudem in der Lage, diese ggf. gewinnbringend in ihr Spiel zu integrieren. Aber auch andere Spieler nehmen Veränderungen, wie eine abnehmende Sprungkraft eines Balles, wahr. Das heißt jedoch nicht, dass mit den einmal gespielten Bällen nicht weiter gespielt werden könnte. Im Trainingsbetrieb und im Freizeitbereich kann mit diesen Bällen durchaus noch einige Zeit gespielt werden. – Aber irgendwann ist dann doch einmal Schluss und das Tennisspielen macht natürlich auch keinen Spaß, wenn der Ball kräftig geschlagen wird, aber kaum beschleunigt und bei einer Bodenberührung nicht mehr nach oben abspringt. Die „Anschlussverwendungen“ für gebrauchte Tennisbälle sind begrenzt (Nachbars Hund ist mit Tennisbällen vermutlich schon bestens versorgt und Kfz-Anhängerkupplungen sind heute vielfach ausklapp- oder abnehmbar), so dass die Mehrheit der Bälle im Müll landen wird – womit wir dann auch beim Thema Nachhaltigkeit angelangt wären. Denn ein Tennisball besteht einfach gesagt aus Gummi und Filz. Und wenn man diese Materialien gezielt sammelt, können sie einer besseren (sprich: nachhaltigeren) Verwertung zugeführt werden, als dies bei Hausmüll möglich ist. Diese Überlegung stand am Ausgangspunkt der bundesweiten Aktion „Alte Bälle ab jetzt nur in die Box!“ der Firma TENNIS-POINT, eines großen bundesweiten Tennisartikel-Händlers. Die Idee ist recht einfach: Es werden auf den Tennisanlagen Behälter aufgestellt, in die die alten Bälle eingeworfen werden können; und die vollen Boxen werden zurück gesandt und einer Verwertung zugeführt. – Für die Umsetzung einer solchen Idee aber braucht es engagierte Menschen, die mitmachen und die Aktion vor Ort tatkräftig unterstützen.

Freut sich über die positive Resonanz und die rege Beteiligung der Mitglieder des TC Ketsch: Dr. Uli Schöfl, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Kosima die
Teilnahme an der Aktion „Alte Bälle ab jetzt nur in die Box!“ initiiert hat.

Im TC Ketsch waren es Kosima und Dr. Uli Schöfl, die die Teilnahme an der Aktion initiierten und für die praktische Umsetzung sorgten. Übrigens wird die Aktion von den Ketscher Tennisspielerinnen und Tennisspielern sehr gut angenommen und so waren schnell die ersten Boxen gefüllt. Zum Schluss noch eine Zahl zur Einordnung: Etwa 12 Millionen (!) Tennisbälle werden in Deutschland in jedem Jahr verbraucht. Wer hätte das gewusst?

Orgawart Wolfgang Martin weist alle Mitglieder jetzt bereits auf die Termine der HerbstArbeitseinsätze hin, die am Samstag, 13.11.2021, und am Samstag 04.12.2021, durchgeführt werden. Beginn ist jeweils um 09:30 Uhr. Um vorherige Anmeldung (orgawart@tennisclubketsch.de) wird gebeten, damit die Vorbereitung und Einteilung der Arbeiten erfolgen kann.

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