Fitness wird sicher fehlen!

67

Eigentlich würde „Fitness & Volleyball“, das Tennisersatzprogramm in den Wintermonaten, das der Tennisclub Ketsch seinen Mitgliedern seit vielen Jahren schon als ein kostenloses sportliches Zusatzangebot anbietet, jetzt langsam sozusagen „auf die Zielgerade einbiegen“. Corona-bedingt jedoch konnte „Fitness & Volleyball“, das sonst regelmäßig immer montags ab 19:00 Uhr in der kleinen Schulsporthalle der Neurottschule durchgeführt wird, diesmal gar nicht erst starten, da die Halle für Vereine geschlossen war. Für die (immer wieder auch wechselnden) Teilnehmer, denn das Angebot richtet sich an alle Vereinsmitglieder und so gibt es immer wieder neue Spieler oder Spielerinnen, die diese Gelegenheit nutzen, war das sehr bedauerlich. Schließlich ist Tennis ein Sport, den viele vor allem in der Sommersaison ausüben; in den Wintermonaten ist die sportliche Aktivität dann deutlich reduziert. Und Spieler und Spielerinnen, die im Winter regelmäßig in der Traglufthalle Tennis spielen, hatten gleich ein doppeltes Problem, denn auch die Tennishalle ist geschlossen!

DTB-C-Trainer und Übungsleiter Georg Sipos, seit Jahren die maßgebliche Person hinter „Fitness & Volleyball“, denkt schon einen Schritt weiter: „In einer so außergewöhnlichen Situation wie der Corona-Pandemie, in der auf Kontaktreduzierung geachtet werden muss und Schulen, die Gastronomie und viele Geschäfte geschlossen sind, kann Fitness & Volleyball als Freizeitveranstaltung natürlich nicht stattfinden. Alle Tennisspieler hoffen, dass es im Frühjahr eine positive Entwicklung gibt und Tennis wieder möglich wird. – Die Gefahr sehe ich dann jedoch vor allem in einer gefährlichen Mischung, wenn die Tennis-Euphorie und die tatsächliche körperliche Befindlichkeit aufeinander treffen. Wer dann nicht aufpasst und wohldosiert, kontrolliert und sich langsam steigernd in die Saison startet, der geht ein sehr hohes Verletzungsrisiko ein!“ Tatsächlich waren bzw. sind die Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung derzeit noch stark eingeschränkt. Als erfahrener Übungsleiter weiß Sipos auch: „Der körperliche Abbau bei fehlendem oder nicht spezifischem Training ist ein schleichender Prozess. Oder anders ausgedrückt: Die Erinnerung des Spielers an sein früheres Leistungspotential ist höher als seine aktuellen Möglichkeiten. Im Tennistechnik-Bereich ist das weniger tragisch; der Spieler ärgert sich zu Beginn vielleicht, dass ihm Schläge, die er sonst immer beherrscht hat, nicht mehr gelingen. Im Fitness-Bereich aber treten schnell Überlastungssituationen auf, die dann zu Verletzungen führen können.“ Sipos, der selbst auf eine Tennissaison Sommer 2021 hofft, empfiehlt daher, wenn Tennis wieder möglich wird, nichts zu überstürzen: „Lieber schrittweise herangehen und systematisch steigern. Denn eine Verletzung zwingt ggf. zum Pausieren und dann muss man wieder von vorne beginnen.“

Konnte in diesem Winter bislang leider noch nicht stattfinden, daher nur ein
Bild aus dem letzten Jahr: Das Tennisersatzprogramm „Fitness & Volleyball“ unter der Leitung von Georg Sipos (links), hier mit Breitensportwart Norbert Urbanek. – Foto: TC Ketsch

Neben den sportlichen Aspekten bedauert Sipos den Ausfall von „Fitness & Volleyball“ auch aus einem anderen Grund: „Bei diesem Angebot trafen sich immer Vereinsmitglieder aus ganz unterschiedlichen Bereichen, der Mannschaftsspieler ebenso wie der Freizeitspieler und Ältere genauso wie Jüngere. Und natürlich wurde von zahlreichen Teilnehmern gerne noch die Möglichkeit genutzt, den Abend entspannt „bei Michael“ (auch er übrigens ein guter Tennisspieler und sogar noch besserer Volleyballer) im Restaurant Odysseus ausklingen zu lassen.“

Vorheriger ArtikelBreitensportwart Norbert Urbanek optimistisch
Nächster ArtikelAußerordentliche Mitgliederversammlung