LK 14, DWZ 1788 – 74 – diese zwei Zahlen sagen eigentlich schon alles! Zumindest Eingeweihte wissen, dass eine „Leistungsklasse 14“ im Tennis nur von recht guten Spielern erreicht wird. Und im Schach werden Spieler mit einer „Deutschen-Wertungszahl 1788 – 74“ regelmäßig als „überdurchschnittliche Vereinsspieler“ angesehen. Beide Werte vereint Heinz Sessler auf sich, der seit vielen Jahren beide Sportarten auf hohem Niveau ausübt. Nun sind Tennis und Schach zwei recht unterschiedliche Sportarten, ein Umstand, der Sessler gerade in den letzten Wochen wieder besonders deutlich wurde: Während Corona-bedingt Tennis aufgrund der Schließung aller Sportstätten vollkommen zum Erliegen kam, war und ist Schach eingeschränkt bzw. in spezieller Form durchaus noch möglich. Zwar musste Sessler, der zugleich der Spielleiter des Schachclubs 1922 Ketsch ist, auch hier auf die wöchentlichen Vereinsabende im Ferdinand-Schmid-Haus verzichten und auch die Verbandsrunde wurde vom Badischen Schachverband im März abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben, dafür aber haben sich mehr als 20 Spielerinnen und Spieler des Schachclubs Ketsch auf der Internetseite „Lichess“ angemeldet und können dort in einem Turnierformat in verschiedenen Gruppen (Quarantäneliga) gegen Gegner aus der ganzen Welt antreten. In der Rubrik Blitzschach konnte sogar bereits der Aufstieg in die nächst höhere Gruppe gefeiert werden. „Es ist schön, dass die Einschränkungen auf diese Weise zumindest teilweise kompensiert werden können, die Vereinsabende mit gemeinsamem Training und dem direkten persönlichen Austausch fehlen mir aber natürlich trotzdem“, so Sessler.
Tennisspielen ist nun seit drei Wochen wieder möglich, wenn auch bisher nur Einzel gespielt werden dürfen und zahlreiche Corona-bedingte Einschränkungen gelten. Ob die Voraussetzungen gegeben sein werden, damit die Medenrunde 2020 Mitte Juni gestartet werden kann, ist derzeit noch offen. Die Oberliga-Herren 70-Mannschaft von Sessler hat sich jedenfalls dazu entschlossen, an der Medenrunde teilzunehmen, wenn sie zur Durchführung kommen sollte. Verschiedene Mannschaften, im TC Ketsch u.a. die Herren 30, 40 und 50, haben sich entschieden, in diesem Jahr überhaupt keine Medenrunde zu spielen und ihre Mannschaft abgemeldet. Dadurch werden die Gruppen kleiner und die Spieltermine weniger. „Aber ein wenig Tennis ist immer noch besser als gar kein Tennis“, so die recht pragmatische Sichtweise von Sessler.
Und wie Sessler nun hofft, dass in nächster Zeit weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommen und die Medenrunde gestartet werden kann, so hofft er auch darauf, sich bald wieder mit seinen Gegnern von Angesicht zu Angesicht an das Schachbrett setzen zu können. „Allein schon die Atmosphäre vor Ort im Schach kann entscheidend sein“, weiß Sessler aus langjähriger Erfahrung als Mannschaftsspieler. – Übrigens gibt es die Kombination Tennis/Schach auch als offiziellen Wettkampf auf internationaler Ebene. Es ist wenig verwunderlich, dass Sessler mit seinem Potenzial hier in den letzten Jahren schon mehrfach Erfolge verbuchen konnte.