Medenrunde im Blick

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Wer aktuell an der Anlage des TC Ketsch im Bruch vorbeigeht und die rege Betriebsamkeit auf den Plätzen sieht, der könnte den Eindruck gewinnen, dass im Tennissport trotz Corona bereits wieder Normalität eingekehrt ist. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass dieser Eindruck täuscht: Doppel dürfen noch nicht gespielt werden und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, da Corona-bedingt der Aufenthalt auf der Anlage noch beschränkt ist. Auch die Umkleiden und die Duschen dürfen derzeit noch nicht benutzt werden.

Die Medenrunde fest im Blick haben auch der 1. Vorsitzende Jürgen Hoffmann und sein Sohn Florian, der in diesem Jahr mit den Herren 1 des TC Ketsch das
„Projekt Aufstieg“ angehen will. – Foto: Tennisclub Ketsch

Gleichwohl haben der erfahrene Herren 65 Oberliga-Mannschaftsführer Stefan Schöneck und seine zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im TC Ketsch den Beginn der sog. „Medenrunde“ (so werden im Tennis die Mannschaftswettkämpfe bezeichnet – benannt nach dem ersten Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes, Carl August von der Meden) fest im Blick: „Nach dem aktuellen Terminplan soll es in knapp drei Wochen losgehen“, so Schöneck, der dabei ob der bestehenden Einschränkungen aber noch gewisse Zweifel anmeldet. Dabei war der Beginn der Medenrunde vom Badischen Tennisverband bereits von Anfang Mai auf Anfang Juni verlegt worden. Eine endgültige Entscheidung des BTV steht aber noch aus und wird recht kurzfristig fallen. Auch wenn sich die Corona-Zahlen derzeit recht positiv entwickeln, wird es letztlich auf die dann geltenden Regeln gemäß der neuen Corona-Landesverordnung Baden-Württemberg ankommen, die am kommenden Wochenende erwartet wird. Der benachbarte Hessische Tennisverband hatte aufgrund der Corona-Unsicherheiten in der vergangenen Woche den Beginn der Medenrunde gerade nochmals um zweieinhalb Wochen auf Ende Juni verschoben, um den Vereinen mehr Planungssicherheit zu geben. Schöneck verweist darauf, dass sich eine Verschiebung aber auch auf andere Bereiche auswirken kann: „Kann man die Medenrunde dann bis Ende Juli abschließen oder muss in den August hinein gespielt werden oder die Runde nach der Sommerferienzeit im September fortgesetzt werden? Und wie wirkt sich das dann auf die eigentlich nach der Medenrunde anstehende Mixed-Runde aus?“ Hinzu kommt, dass die Spieltermine nicht einfach nach Kalender geplant und umgesetzt werden können. „Auch im Sommer kann ein Spieltag wetterbedingt einmal ausfallen, wenn z.B. Regen einen Platz unbespielbar macht“, erklärt Schöneck. „Als Oberliga-Mannschaft müssten wir dann in die Halle ausweichen – aber darf dann in Hallen überhaupt gespielt werden?“

So bleibt derzeit nur, weiter abzuwarten. Die Mannschaften des TC Ketsch jedenfalls sind auf alles vorbereitet und könnten jederzeit beginnen. Und auch die Plätze befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand. Die Plätze 1 und 2, auf denen im Winter die Traglufthalle stand, werden aktuell aber noch überholt. Allerdings sind diese beiden Plätze für den anstehenden Wettspielbetrieb nicht mit eingeplant.

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