Hallensaison beendet!

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Mit dem erneuten Lockdown und der Schließung aller Sporthallen im Rhein-Neckar-Kreis ist die Tennis-Winterhallensaison nunmehr endgültig beendet, da mit einer erneuten Öffnung nicht mehr zu rechnen ist. Wann der Abbau der Halle erfolgen kann, ist Corona-bedingt derzeit offen. Das Hallenteam um Sportwart Bastian Rohr plant, den Abbau umgehend durchzuführen, sobald dies möglich ist. „Im letzten Jahr konnte der Abbau bis in den Sommer hinein nicht erfolgen; durch die Sonneneinstrahlung wurde die Außenhülle stark beschädigt und musste ausgetauscht werden. Das wollen wir diesmal unbedingt vermeiden, immerhin reden wir hier von einem Schaden in Höhe von fast Euro 10.000,00!“, so Rohr. Nicht unbeträchtlich ist auch der wirtschaftliche Schaden, der aufgrund der Corona-Schließungen entstanden ist. „Die Traglufthalle wird nicht nur von Vereinsmitgliedern, sondern regelmäßig auch gerne von Spielern aus der ganzen Region gebucht, die im Winter auf Sand spielen wollen“, erläutert Rohr. „Diese Buchungen sind aufgrund der Hallensperrungen zu einem großen Teil weggefallen. Auch die zahlreichen Spielgruppen, die über die gesamte Wintersaison feste Abos haben, konnten oftmals nicht spielen. Wir haben den Abonnenten bereits mitgeteilt, dass wir zum Ende der Wintersaison eine Abrechnung vornehmen und die Abo-Kosten entsprechend der Nutzbarkeit der Halle anteilig erstatten werden.“ Keine leichte Situation für einen Verein, der selbst eine Tennishalle betreibt. Der Betrieb dient vorrangig dazu, den Vereinsmitgliedern Tennissport und Trainingsbetrieb auch in der Wintersaison zu ermöglichen. „Ein Tennisclub ist ein Ein-Sparten-Verein, da findet im Winter sonst nicht viel statt“, so Rohr. „Wenn man Mitglieder binden und eine sportliche Entwicklung fördern will, muss man ein ganzjähriges Angebot haben. Das gilt besonders im Jugendbereich. Kostendeckend lässt sich das nicht umsetzen; gerade junge Familien könnten die Kosten sonst vielfach nicht tragen. Daher ist eine Mischkalkulation notwendig; die Einnahmen durch die Vermietung der Hallenplätze tragen einen Teil zur Deckung der Gesamtkosten bei. Diese sind Corona-bedingt nun aber ausgefallen.“ Und so freute sich das Hallenteam besonders, als auf die Ankündigung der Rückerstattung von einem Adressaten spontan die Antwort kam: „Meine Rückerstattung spende ich dem Verein!“ – Der Absender, Jürgen Dörr, ist übrigens kein Ketscher und auch kein Mitglied des TC Ketsch.

Als Tennisspieler und Vereinsmensch freut sich Jürgen Dörr, wenn er (obwohl nicht Mitglied des Tennisclubs) in diesen schwierigen Corona-Zeiten den TC Ketsch mit einem Verzicht auf seine Abo-Rückerstattung unterstützen kann. – Foto: privat

Der ehemalige Polizeidirektor ist aber in der Region verwurzelt und langjähriger Vorstand des
Polizeisportvereins Mannheim. „Unserer Spielgruppe gehören Mitarbeiter und Ehemalige des Polizeipräsidiums Mannheim an. Beruflich haben wir uns kennen gelernt und privat gehen wir im Winter seit Jahren unserem Tennis-Hobby in Ketsch nach.“ Dörr würde sich freuen, wenn viele weitere Abonnenten seinem Beispiel folgen würden: „Für den Einzelnen in seiner Spielgruppe ist das kein allzu großer Betrag, so dass ein Verzicht darauf nicht wirklich schmerzt. Die kleineren Beträge summieren sich aber und der Verein kann das in dieser schwierigen Situation sicher gut gebrauchen. Für mich als begeisterten Tennisspieler jedoch war der Verzicht auf die wöchentlichen Spielrunden und den regelmäßigen Kontakt mit meinen Mitspielern ohnehin das Schmerzlichste.“ Und eines ist für Dörr bereits klar: „In der nächsten Hallensaison sind wir wieder in Ketsch!“

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